Taekwon-Do und Allkampf als Sport

Taekwon-Do

Flexibilität

Gesprungener Tollyo-Chagi auf der bayerischen Meisterschaft in Taekwon-Do

Im Taekwon-Do ist der Körper in verschiedene Zonen eingeteilt, Unterleib bzw. Beine, Oberkörper und Kopf. Dies sind die verschiedenen Ziele der Schläge und Kicks. Um die Zonen treffen zu können, ist eine gute Flexibilität essentiell wichtig. Deshalb wird in jedem Training am Anfang oder Ende ein Großteil der Muskeln gedehnt, allem voran natürlich die Beine.

Schnelligkeit und Körperbeherrschung

Um einen Kick oder Schlag maximal effektiv ausführen zu können, setzt Taekwon-Do auf Schnelligkeit. Die Schnellkraft wird daher besonders trainiert. Zusammen mit vielen Stabilisations- und Gleichgewichtsübungen erlangt man so ein breites Spektrum an körperlichen Fähigkeiten, das in jedem Training gefordert wird.

Disziplin

Taekwon-Do stammt ursprünglich aus dem koreanischen Militär, weshalb sich der Sport auch durch einige militärische Eigenheiten auszeichnet. So wird durch klare Kommandos die Kommunikation zwischen Trainer und Schüler, aber auch zwischen Trainingspartnern bestimmt. Dies verspricht ein komplikationsfreies und sportliches Training miteinander.

Koordination

Wurftechnik aus dem Allkampf

Um Schnelligkeit und Sicherheit im Kampf zu trainieren, werden oft Technikkombinationen geübt. Diese fördern die Koordination zwischen Ziel sowie Hand oder Fuß, um den entsprechenden Kick oder Schlag präzise, schnell und kraftvoll ausführen zu können.

Traditionelles Taekwon-Do (Hyong)

Im Taekwon-Do gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Systemen. Diese unterscheiden sich durch ihre Zielsetzung und Intention und damit auch teilweise drastisch in ihren Übungen.

In der Taekwon-Do Schule Bobingen e.V. setzen wir das Augenmerk hauptsächlich auf den sportlichen Aspekt. Dabei sind oft Technikkombinationen und Pratzentraining (Training mit Handzielen, die getroffen werden müssen), der Einschrittkampf und Hyongs enthalten. Des Weiteren enthält jede Stunde einen Kraft und einen Dehnungsteil.

Der Kampf wird als Möglichkeit zum Anwenden des Gelernten gesehen und nicht als Konfrontation zweier Parteien. Daher wird der Kampf meist ohne oder mit leichtem Kontakt ausgeführt. Somit ist das Verletzungsrisiko sehr gering.

Allkampf System Jakob Beck

Beim Allkampf handelt es um eine Selbstverteidigung. Hier liegt der Fokus nicht auf dem Kampf als Sport, es geht um reale Bedrohungssituationen und der Befreiung daraus. Verschiedene im Alltag denkbare Angriffsarten werden trainiert.

Routine

Erklärung einer Allkampf Selbstverteidigungstechnik auf dem Selbstverteidigungslehrgang für Frauen

Effektive Verteidigungsmaßnahmen müssen in Gefahrensituationen ohne Nachdenken ausgeführt werden. Dies kann nur gewährleistet werden, wenn im Training alle Verteidigungstechniken ständig wiederholt und verbessert werden. Dabei werden oft neue Aspekte angesprochen oder bekannte Verteidigunstechniken auf unbekannte Angriffe übertragen.

Technische Überlegenheit

Die Selbstverteidigung lebt davon, dass sie von Jedem ausgeführt werden kann. Da von keiner körperlichen Überlegenheit ausgegangen werden kann, werden oft Hebeltechniken angewendet und versucht, den Angreifer aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dabei spiele jedoch oft Kleinigkeiten wichtige Rollen. Diese müssen daher geübt und perfektioniert werden.

Disziplin

Da das Allkampf an Budo Sportarten angelehnt ist, herrscht auch hier eine gewisse Grunddisziplin, die vorausgesetzt wird. So wird sichergestellt, dass beim Trainieren keine Verletzungen durch Unklarheiten oder Missverständnisse entstehen können.

Wechsel zur DAU

Im Laufe des Jahres 2021 hatte die Taekwon-Do Schule Bobingen e.V. die Möglichkeit im Verband der Deutschen Allkampf Union (DAU) die neue Sektion Taekwondo mitzugründen. Diese haben wir genutzt und im Zuge dessen den Verband gewechselt.

Das Gürtelsystem

Das Graduierungssystem beinhaltet eine Schüler- und eine Meisterklasse. Jede Klasse zählt mehrere Stufen, wobei die der Schüler abwärts und die der Meister aufwärts nummeriert sind. Eine Schülerstufe wird im Taekwon-Do „Kup“ und im Allkampf „Grad“ genannt, eine Meisterstufe heißt in beiden Systemen „Dan“. Jede Farbe symbolisiert den aktuellen Wissens- und Fähigkeitengrad des Sportlers.

Weißer Gürtel 10. Kup/0.Grad

Weiß-gelber Gürtel 9. Kup/10.Grad

ist die unbefleckte Farbe, ihr Träger ist noch unwissend.

Gelber Gürtel 8. Kup/9.Grad

Gelb-grüner Gürtel 7. Kup

Orange Gürtel 8. Grad

Orange-grüner Gürtel 7. Grad

charakterisiert den Erdboden, also den Anfang auf dem alles Folgende wächst.

Grüner Gürtel 6. Kup/Grad

Grün-blauer Gürtel 5. Kup/Grad

zeigt, dass bereits Früchte entstanden sind, schon steigendes Leben aus den Grundlagen hervorgegangen ist.

Blauer Gürtel 4. Kup/Grad

Blau-brauner Gürtel 3. Kup/Grad

symbolisiert den Himmel, also das Erreichen einer gewissen Grenze, was nun zu Höherem befähigt.

Brauner Gürtel 2. Kup/Grad

Braun-schwarzer Gürtel 1. Kup/Grad

(in manchen Schulen auch Rot) bedeutet „Achtung!“, hier entsteht etwas Bedeutendes, Großes ist in Vorbereitung.

Schwarzer Gürtel 1. – 10. Dan

die Farbe, die Achtung und Ehrfurcht einflößt, alle anderen Farben in sich einschließt und stärker ist als alles andere, Träger des 5. – 10. Dan werden Großmeister genannt.

Die verschieden Farben der Gürtel haben also den Zweck, ihrem Träger mit ihrer Ausstrahlungskraft in seiner Leistung zu helfen, zum anderen verpflichten sie ihn auch, der Farbe, die er tragen darf gerecht zu werden. Die höheren Farben weiter fortgeschrittener Schüler sind zudem ein besonderer Ansporn ebenfalls dieses Niveau zu erreichen.